Christoph Grabenwarter, Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofs, referierte bei der WI'MO vor Schülern und zeigte sich beeindruckt von der Offenheit und Neugier der jungen Generation.
Bereits seit 2005 ist Christoph Grabenwarter Richter am Verfassungsgerichtshof und folgte 2019/20 als dessen Präsident nach Interims-Kanzlerin Brigitte Bierlein. In dieser Woche besuchte der 57-jährige Steirer die Landeshauptstadt Klagenfurt und sprach vor Juristen in der Kärntner Verwaltungsakademie. Anschließend folgte er einer Einladung des WI’MO, um eine Diskussion mit Jugendlichen zu führen.
Grabenwarter präsentierte sich vor etwa hundert Schülern der Lehranstalt für Wirtschaft und Mode. Die Schule wurde im vergangenen Jahr mit dem Kärntner Menschenrechtspreis ausgezeichnet. „Vom VfGH-Präsidenten einen Besuch zu erhalten, ist tatsächlich eine Auszeichnung, auf die wir stolz sind.“,sagte Direktorin Michaela Graßler.
Der Präsident des Verfassungsgerichtshofs blickte auf herausragende Fälle aus nahezu zwanzig Jahren zurück. Grabenwarter sprach über aktuelle Herausforderungen sowie regelmäßige Beratungen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Er betonte dabei die Wichtigkeit der Unabhängigkeit der Justiz und lehnte Diskussionsrunden mit Politikern ab.
In der Diskussion verwies Grabenwarter wiederholt auf aktuelle Entwicklungen und hob die Bedeutung des Datenschutzes in einer digital beherrschten Welt hervor. „Die Frage der Vorratsdatenspeicherung“, bezeichnete er als seinen spannendsten Fall.